Das Jahr neigt sich dem Ende zu und ich habe die letzten Wochen genutzt, um auf meine persönliche Saison 2023 zurückzublicken. Es war ein Jahr voller spannender Wettkämpfe, harter Arbeit und vor allem persönlicher Entwicklung.

Zu Beginn bin ich ganz offen und vor allem ehrlich zu mir selbst: Dieses Jahr war aus sportlicher Sicht das schlechteste, was ich bisher in meiner Karriere erlebt habe.

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Auf der einen Seite ist das natürlich nicht so cool dies so zu formulieren, auf der anderen Seite aber irgendwie doch.

Ich habe wahnsinnig viel über mich selbst gelernt, wozu ich in all den Jahren davor noch nicht bereit oder in der Lage war.

Dies so zu sehen oder auch zu akzeptieren, ist für mich das Positive was ich aus meinem Jahr 2023 mitnehme.

 

Die Verletzung, die ich mir im Oktober 2022 an meiner rechten Schulter zugezogen hatte, hat mich letztendlich noch bis in den März hinein beschäftigt und ich bin erst sehr spät wieder in einen geregelten Trainingsrhythmus eingestiegen.

Ende Februar durfte ich zum vierten Mal den Preis als Sportler des Jahres in der Region Trier entgegennehmen und wurde zudem vom Landessportbund Rheinland-Pfalz für meine sportlichen Leistungen der vergangenen Jahre ausgezeichnet.

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Zum ersten Mal seit Jahren gab es kein Trainingslager auf den Kanaren mit meiner so geliebten Trainingsgruppe rund um den zweifachen Ironman-Weltmeister Patrick Lange.

Dafür habe ich aber etwas Neues entdeckt. Ich habe einen wunderschönen Urlaub auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira mit vielen tollen Wanderungen und unglaublich leckerem Essen verbracht. Dann gab es Anfang April noch mein eigenes kleines Trainingslager kombiniert mit einem Urlaub in Katalonien, Spanien.

 

Die Bezirksmeisterschaften im Mountainbike Cross-Country liefen, wie von alleine und ich konnte, direkt in meinem ersten Saisonrennen den ersten Sieg verbuchen.

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Die letzte Auflage des legendären Triathlons in Buschhütten, den ich in all den Jahren so oft bestritten habe, lief zwar nicht hundertprozentig rund, aber am Ende des Tages war ich mit mir und meiner Leistung zufrieden.

Eine Woche später durfte ich mich bei meinem Debüt im Halbmarathon beim ING-Marathon in Luxemburg als 20. und zudem noch als bester deutscher Starter in die Ergebnislisten eintragen.

Kurz gesagt – irgendwie lief es und ich hatte eine Menge Spaß an dem, was ich gemacht habe.

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Danach war aber gefühlt von jetzt auf gleich der Wurm drin und ich habe einen Teil meiner Leichtigkeit verloren.

Wo und weshalb diese beim Monatswechsel von Mai auf Juni verloren gegangen ist, diese Frage habe ich mir bis zu meinem Saisonfinale bei der WM in Molveno/Italien gestellt, konnte sie mir aber nicht wirklich beantworten.

 

Über den Sommer gab es natürlich noch weitere Wettkämpfe, Rennen sowie gute und weniger gute Trainingseinheiten.

Manche Rennen waren mir sehr wichtig, manche Rennen waren mir eher unwichtig und dennoch war es für mich wichtig, dabei gewesen zu sein und mein Bestes gegeben zu haben.

Bei den Trainingseinheiten ist das oft nichts anderes, und ja, dann konnte es auch mal sein, dass ich nach einer eigentlich harmlosen Trainingseinheit nicht so gut drauf war.

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Generell hat sich 2023 viel bei dem Athleten Jens Roth geändert und verändert, was ich aber nachhaltig auch erst einmal für mich verstehen und einordnen musste.

Aus meiner Sicht als Sportler waren sowohl mein Start bei den Weltmeisterschaften in Italien als auch mein Start bei unseren nationalen Titelkämpfen in Zittau ein Desaster.

Aber wie ich bereits oben angesprochen habe: das ist die Sichtweise, die ich als Sportler auf meine Saison habe, wenn ich sie heute mit etwas Abstand betrachte und reflektiere.

 

2023 hat mir in vielen Dingen aber auch eine andere Seite gezeigt und mich verändert.

Mein Umfeld, meine Freunde, mein Team, meine Familie sowie meine Sponsoren sehen immer auch den Menschen, Freund und Partner Jens in mir.

Selber konnte, wollte oder habe ich den Menschen Jens einfach nicht gesehen.

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Es sind zwar nur zwölf Wörter, aber diese zwölf Wörter haben mich in diesem Blog am meisten beschäftigt und ich weiß, wie wichtig es für mich ist, dass ich mir diese zwölf Wörter zum großen Teil selbst beantwortet habe.

 

An dieser Stelle möchte ich ein großgeschriebenes DANKE an jeden aussprechen, der sich, in welcher Form auch immer, davon angesprochen fühlen sollte.

Das neue Jahr, die neue Saison wird anders werden.

Ob besser oder schlechter, das kann ich euch Stand heute noch nicht sagen. Aber auf jeden Fall anders und ich/wir werden es so nehmen, wie es kommt.

 

Die Saison war rein an den Ergebnissen gemessen auf jeden Fall die schlechteste, seit ich den Sport auf diesem Niveau betreibe.

Aber aus meiner persönlichen Sicht betrachtet, war sie die wertvollste, die ich bis heute bestritten habe.

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„Tu das, was du kannst, mit dem, was du hast, dort, wo du bist.“ (Theodore Roosevelt)

 

Ich wünsche euch einen guten Start ins neue Jahr, bleibt gesund und tut das, was euch glücklich macht.

 

Sportliche Grüße, Jens

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