4 – 10 – 5 – 5 – 1

1 Header

Mein Headliner war hoffentlich jetzt nicht so verwirrend, dass sich keiner von euch hier auf meinen Blog verirrt hat.

Nüchtern betrachtet sind das ja auch nur die Ergebnisse, welche ich bei meinem letzten Rennen auf der XTERRA World-Tour und beim Halbmarathon in Trier erreicht habe und um ehrlich zu sein ist mir auch keine gute Überschrift eingefallen 🙂

2

Die letzten Wochen waren aufregend, echt anstrengend und ich hatte mir eigentlich schon für das Rennen in Belgien vorgenommen, noch mal einen Blog für meine Homepage zu schreiben.

Mittlerweile und das vor allem verstärkt in den letzten Wochen merke ich aber zunehmend, wie rar die Zeit eigentlich ist um all das, was jetzt in dieser unfassbar langen, aber dennoch auch unfassbar kurzen Zeit schon wieder alles geschehen und passiert ist.

4

Es war glaube ich erst vorgestern, dass ich mich bei Scott Anderson einem meiner Konkurrenten, aber auch Freunde erkundigt habe, wie es seinem lädierten Knie aus dem Rennen in Frankreich eigentlich geht und wie er sich aktuell damit fühlt.

Auch ich habe in den letzten Wochen mit dem ein oder anderen Handicap zu tun, wovon ich mir aber weder meine gute Laune, noch meine gute Form und schon gar nicht meine geplanten Reisen kaputt machen lassen wollte.

Lädierte Rippe – unverschuldeter Sturz in Belgien, Finger gebrochen – unglücklicher Zufall und leicht lädiertes Knie – Bodenkontakt in Frankreich.

Das Rennen in Frankreich ist eigentlich gerade erst mal zwei Wochen her, aber irgendwie auch schon wieder voll in Vergessenheit geraten und auch in den Hintergrund gerückt.

5

Seitdem war ich schon wieder in Ungarn, in der Slowakei und bin sogar mit einem Sieg in der Tasche wieder nach Hause gekommen.

Heute merke ich, dass es nicht wie in der Vergangenheit, die Rennen waren, die Ihre Eindrücke und Emotionen hinterlassen haben, sondern vielmehr die Zeit, die ich bei den einzelnen Rennen mit dem drum herum verbracht habe und das was abseits der Strecke  gelaufen ist.

Nicht dass meine Aussage hier jetzt falsch rüberkommt.

6

Ich bin grade extrem stolz, was ich im Vergleich zu den letzten Jahren in der Lage bin zu leisten und welche guten Ergebnisse / Resultate ich nach all den Jahren im XTERRA Weltcup und auf der World-Tour jetzt wieder erreicht habe.

Aktuell sind es aber viel mehr diese Momente zwischen den Zeilen, die das ganze Reisen rund um den Sport so toll und unbezahlbar machen.

Ich weiß nicht, wie sehr der ein oder andere das alles hier so verfolgt hat, aber im Vergleich zu den vergangenen beiden, oder sogar den vergangenen vier Jahren, ist es seit langem mal wieder eine Saison, die mir richtig Spaß macht und wo ich ohne Druck und ohne Erwartungen unterwegs bin.

7

Nachdem bei meinen ersten beiden Saisonrennen in Nouvelle-Aquitaine (Frankreich) und in Namur (Belgien) mit dem Schwimmen, die Auftakt Disziplin abgesagt wurde, habe ich dem zweiten Rennen in Frankreich in Xonrupt in den Vogesen echt mit großer Sehnsucht entgegengefiebert und hatte richtig Bock dort an den Start zu gehen.

Zweimal ein Duathlon, für einen Athleten, der ohne sich jetzt selber zu viel zu loben, ganz gut Schwimmen kann, ist echt schon eine ziemliche Hiobsbotschaft, aber das kann eben und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Zukunft noch öfter vorkommen.

8

Auf jeden Fall wurde in Xonrupt dann endlich auch mal geschwommen, geradelt und am Ende noch gelaufen, wie das bei einem Triathlon so sein sollte.

Auf dem Mountainbike musste ich an diesem Tag ganz schön fighten und am Ende durfte ich bei meinem nun schon achten Start in den vergangenen zehn Jahren zum ersten Mal als Fünfter an der Siegerehrung bei meinem Lieblingsrennen der World-Tour teilnehmen, worauf ich auch heute noch echt stolz bin.

Das Rennen in der Slowakei konnte ich gewinnen und am Ende sogar mit einem Start-Ziel-Sieg, für mich verbuchen.

Klar der Sieg ist was richtig Cooles und ich bin unfassbar dankbar, dass wir das nach all den Jahren noch ein weiteres Mal geschafft haben.

10

Allerdings muss und will ich euch aber von einer Szene erzählen, die mir von diesem Rennen fast mehr im Kopf und in meinen Gedanken geblieben ist, als das Überqueren der Ziellinie.

In der Slowakei hatte ich meinen Freund Lukas dabei.

Lukas hat zwei Stunden vor meinem Start auch selber noch bei dem Sprint- und Jedermann Rennen teilgenommen und sich dann im Ziel darauf konzentriert, mich bei meinem Rennen zu unterstützen, zu Supporten, Fotos zu machen und mich über die Abstände zu meinem Konkurrenten zu informieren.

Lange Rede kurzer Sinn.

Den Vorsprung den ich vor dem abschließenden 10km Trail Lauf hatte, der hörte sich im ersten Moment ganz komfortabel an.

12

Es mussten zwei Runden a 5km gelaufen werden und nach der ersten dieser beiden Runden betrug mein „komfortabler“ Vorsprung auf Platz 2, nur noch 53 Sekunden. Als ich nach knappen 20 Minuten dann wieder in der Stadt und 200m vor der Ziellinie war, saß mein Kumpel Lukas aber immer noch in aller Ruhe auf dem Boden und war schon mal ein paar Fotos auf seiner Kamera am vorsortieren 😉

Auf meine Frage: „Ey Lukas was ist denn mit dem Finish-Line Foto?“ – kam völlig überrascht die Antwort: „Digga wo kommst du denn her? Ich habe erst in vier Minuten mit dir gerechnet!“

Das Foto im Ziel haben wir dann nochmal nachgestellt und haben uns im Anschluss über die ganze Aktion mehr als nur einmal kaputtgelacht.

13

Nochmal zurück nach Frankreich.

Auch da, mein Rennen war super, der Trip war super und da hatte hier meinen Kumpel Martin dabei, den viele von euch sicher besser unter dem Namen „Der Moselrunner“ kennen.

Martin macht in guten 6 Wochen den Triathlon in Geradmer und hatte mich kurzfristig gefragt: „Soll ich mitfahren zum XTERRA France, dann kann ich ein bisschen dort vor Ort trainieren und wir machen uns eine gute Zeit zusammen“.

Auch Martin hat mich während meines Rennens mit Infos, Abständen und Zeiten zur Konkurrenz versorgt und mich Maßgeblich angetrieben Fünfter zu werden.

Die meisten von euch wissen ja, dass ich ein großer Formel 1 Fan bin.

Parallel zu meinem Rennen lief im Fernseher der Große Preis von Österreich und Martin hat es sich nicht nehmen lassen, obwohl mir die Abstände zu meinen Konkurrenten eigentlich wichtiger gewesen wären, mich mit Informationen zu versorgen, was Max Verstappen grade parallel auf der Rennstrecke so treibt 🙂

14

Ich hoffe es ist noch nicht langweilig geworden, denn zu Belgien habe ich auch noch eine Story. In Belgien war ich mit Markus, aber wir nennen ihn Bungi.

Bungi ist vor den Rennen, die ruhigste Person die ich kenne. Ich glaube, dass er, wenn er

zwischen Streckencheck und den ganzen Tag ruhen wählen könnte, immer ruhen wählen würde 😉

Aber ganz ehrlich, es ist eine Mischung aus allem, was das Ganze immer so einzigartig und cool macht.

Aber das Beste, und worauf ich mich wirklich nach jedem Rennen, das ich mit Ihm mache freue, ist die umfassende Analyse seiner Daten, die uns manchmal einfach mehrere Tage (nach diesem Rennen hier mehrere Wochen ;-)), beschäftigt und uns ohne Ende Laune und gute Stimmung macht. Also Bungi, falls du das liest, bitte weiter machen und einfach so bleiben wie du bist!

Wie ich oben und zum Eingang in meinen Blog auch schon geschrieben habe, es ist einfach schon wieder so viel passiert und geschehen und in Vergleich zu all den Jahren davor erinnere ich mich an die Momente zwischen den Zeilen, die ich nicht missen möchte.
Dazu hatte Lukas noch eine richtig coole Idee, die ich glaube ich auch irgendwann in die Tat umsetzen werde.

Aber jetzt freue ich mich erstmal auf vier entspannte Wochen mit einem Highlight, auf das ich mich schon mein ganzes Leben freue.

Am Wochenende bin ich, und das bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr, in Belgien auf Spa-Francorchamps. Dieses Mal aber nicht zum Laufen, sondern um mir und dass zum ersten Mal in meinem Leben überhaupt, ein Formel 1 Rennen live anzusehen.

Bis dahin,

wir hören uns dann, nach der Deutschen Meisterschaft im August wieder.

Für alle, die den Überblick verloren haben, nicht tragisch.

Um die Platzierungen 4 – 10 – 5 – 5 – 1 ging es ja eher weniger, aber wenn es euch trotzdem interessiert, dann klickt euch einfach mal hier auf der Homepage bei den Reiter – Ergebnisse 😉

Danke fürs Lesen

Jens <3

Facebook
Email
WhatsApp