Ich musste echt zweimal gucken, aber es ist wirklich wahr:
Mittlerweile sind einfach mehr als zwei Monate vergangen, dass ich meinen letzten Triathlon absolviert habe.
Wo ist denn nur die ganze Zeit hin und vor allem, was habe ich in den Vergangenen 10 Wochen, seit meinem echt überraschenden Sieg beim XTERRA Weltcup in der Slowakei eigentlich so gemacht und getrieben?
Auch wenn ich jetzt seit längerer Zeit kein Rennen absolviert habe, ich hatte eine gute Zeit und habe meinem Sommer wirklich sehr genossen und nahezu jeden Tag in positiver Erinnerung.
So ganz der Wahrheit entspricht das natürlich nicht.
Alle positiven Momente bringen ja auch immer wieder etwas Negatives mit sich. Letztendlich kommt es in den meisten Situationen, die wir tagtäglich erleben, aber oft auch nur drauf an, aus welcher Perspektive und von welchem Standpunkt aus wir das ganze betrachten können.
Natürlich hätte ich vor ein paar Wochen bei dem Rennen, was mich in den letzten zehn Jahren als Sportler angetrieben und geprägt hat, im Kampf um den Sieg ein Wörtchen mitreden wollen, aber das Schicksal hatte in diesem Jahr irgendwie einen anderen Plan für mich.
Eine Woche vor den Deutschen Meisterschaften ist mir bei einer Trainingseinheit auf dem Mountainbike aus dem nichts der Lenker gebrochen und ich hatte einen sehr unschönen Kontakt mit dem heimischen Waldboden.
Am Ende einer Woche in der ich meinem Körper verständlicherweise mehr Ruhe als Training gegönnt habe, musste ich aber dann, die von außen betrachtet wohl einzig richtige Entscheidung treffen und meinem Start verletzungsbedingt absagen.
Mit einem Ellenbogen, der mit elf Stichen genäht wurde und einer offenen Wunde am Knie, wäre es meinem eigenem Körper gegenüber auch eher grob fahrlässig gewesen, ihn dieser Belastung auszusetzen.
Vor Ort war ich trotzdem.
Klar, zum einen, weil ich bis zum letzten Moment an meinem Start geglaubt habe, aber auch weil ich meinen Kumpel Bungi im Rennen der Amateure unterstützen und Supporten wollte.
Und Zittau ist für mich auch viel mehr, als nur einfach ein Rennen.
Mittlerweile ist es wirklich so, dass ich mich, dieses eine Mal im Jahr, einfach auch darauf freue „nachhause“ zu kommen.
Hier und heute sind wir aber nun auch mittendrin in der WM Woche.
Eine Weltmeisterschaft, die ich für mich im Vorfeld kategorisch schon ausgeschlossen hatte und die eigentlich ohne mich stattfinden sollte.
Sportlich qualifiziert bin ich natürlich, aber ich hatte den festen Plan, meine Saison in diesem Jahr mit dem Wettkampf um die Deutsche Meisterschaft zu beenden und den Rest des Sommers einfach mal in Trier und mit ein paar anderen Dingen abseits des Wettkampfgeschehens zu verbringen.
Genau diese Dinge habe ich auch gemacht.
Mit meinem Freund und Kumpel, der mich sonst das ganze Jahr über mit Fotos, Videos und deren Bearbeitung versorgt und mich zudem auch sehr gerne zu Wettkämpfen begleitet, habe ich ein Cornhole Turnier absolviert, bei dem wir es, sage und schreibe bis ins Achtelfinale geschafft haben.
Wir haben eine richtig coole Fahrradtour zu einer Weinprobe gemacht, bei der es am Ende so spät und auch dunkel wurde, dass wir kurzfristig, den Zug zurück nach Trier holen mussten 😉
Und Ich hatte das erste Mal in meinem Leben Karten für ein Festival.
Dennoch und um auf die Überschrift meines Blog Artikels zurückzukommen, meine sportliche Form vor den Deutschen Meisterschaften war so gut und das Training auf dem Weg dorthin hat mir viel Spaß gemacht.
Ich musste kurz überlegen, habe mich aber dann auch relativ schnell dazu entschieden, ich bin 2024 doch an der Startlinie bei den Weltmeisterschaften.
Es werden meine sechsten Weltmeisterschaften, ich habe absolut nichts zu verlieren und dabei werde ich so viel Spaß wie seit langem nicht haben.
Zudem habe ich mein letztes offizielles Rennen gewonnen, wenn das nicht mal ein gutes Omen ist J
2015 Platz 11 – 2016 Platz 12 – 2019 Platz 15 – 2022 dns – 2023 Platz 45
In diesem Sinne, ich bin dann mal auf dem Weg nach Italien und für die unter euch, die das WM Rennen gerne verfolgen wollen, werde ich in dieser Woche immer mal wieder den Link für den Livestream auf meinem Social-Media-Kanälen teilen und zur Verfügung stellen.
Drückt mir die Daumen 🙂
Bella Ciao Jens